„Die Integration ist gescheitert“ heißt es der Tage immer häufiger in Politik und Medien. Parallelgesellschaften hätten sich gebildet, die Politik hätte es verfehlt die ausländischen Mitbürger in die deutsche Kultur einzugliedern und Sozialchauvinist_innen attestieren die Integrationsunwilligkeit von Migrant_innen. Aber ist das Projekt Integration wirklich gescheitert oder wird es momentan einfach genauso wenig benötigt wie diejenigen, die es zu integrieren gilt? Als Maßstab für den guten Migranten taugt der Begriff der Integration alle Male noch. Hat sie/er einen Job, spricht fließend Deutsch, zahlt Steuern, hält sich an Gesetze und geht Einkaufen, dann gilt die/der Migrant_in generell als integriert und kann sogar in die Talkrunde mit Thilo Sarrazin gesteckt werden, um diesem ein lebendiges Beispiel der Fehlerhaftigkeit seiner Thesen vorzuführen. Integration erscheint dabei als eine Art Projektionsfläche, die von einem Geschenk bis hin zu einer Erwartungshaltung reicht. Beim kommenden Agitare Bene wollen wir uns deshalb mit der Frage beschäftigen, was es mit der Integration auf sich hat. Wen gilt es wo zu integrieren und zu welchem Zweck?
Um dies und ähnliches zu diskutieren, laden wir deshalb zusammen mit der Gruppe Kritik im Handgemenge am 6. Oktober um 19.30 Uhr wieder zum Agitare Bene Cafe ein. Agitare Bene ist ein offener Diskussionstermin, für den keine Vorbereitung nötig ist und bei dem das Thema des Folgetermins gemeinsam entschieden wird.Er findet jeden ersten Donnerstag im Monat um 19.30 Uhr im „Kurzschluss“ in der Lahnstraße 16 statt.