Höret die frohe Botschaft:

Daraus wird in der Untersuchung abgeleitet, dass man es jedenfalls in Deutschland und Mitteleuropa mit einem breiten Trend zum Abschied nicht einfach von den Kirchen, sondern von der Religiosität als solcher zu tun habe.“

Dies ist ein zentraler Befund der neuen Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung. Sie wurde vom Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Evangelischen Kirche in Deutschland und erstmals auch der katholischen Deutschen Bischofskonferenz im Herbst 2022 in Deutschland durchgeführt. 

Die Untersuchung weiter: 

„Nur 19 Prozent in der Gesamtbevölkerung glauben, „dass es einen Gott gibt, der sich in Jesus Christus zu erkennen gegeben hat“. Irgendwie „ein höheres Wesen oder eine geistige Macht“ stellen sich 29 Prozent vor. Alle anderen wissen entweder nicht, was sie glauben sollen, oder glauben explizit „nicht, dass es einen Gott, irgendein höheres Wesen oder eine geistige Macht gibt“.“ 

Das sind Zahlen die uns freuen. Nicht weil wir grundsätzlich Leuten ihren persönlichen Spaß am Glauben an irgendwelche Dinge, Mächte oder einen angeblichen „Sinn“ vermiesen wollen. Die Voraussetzung aber diese Welt, diese Gesellschaft, mit all ihren Krisen, Kriegen zu verändern, all der Armut, Ausbeutung und der Klimakatastrophe doch noch beizukommen, ist, zu verstehen, dass sie menschengemacht ist. Kein Karma, kein Gott, keine Spiritualität stecken hinter unserem Alltag, wie Welt und Gesellschaft eingerichtet sind. Damit sind sie aber auch veränderbar! Durch uns, gemeinsam, mit vielen anderen zusammen. 

Natürlich ist auch uns klar, der Trend geht gerade nicht in Richtung Emanzipation. Gleichzeitig sind auch religiöse Rechte, ob Evangelikale oder Islamisten, sowohl weltweit als auch in Bremen auf dem Vormarsch. Spätestens seit „Querdenken“ sollten zudem auch die letzten über die Bedrohlichkeit von Esoterik und co. Bescheid wissen. Unter all den tagtäglichen, furchtbaren Nachrichten ist es deswegen vielleicht um so wichtiger, sich ab und zu auch positive Nachrichten wie diese bewusst zu machen.