Kakerlaken, Schimmel, Mieterhöhungen: Mehrere hundert Mieter*innen in Kansas City, USA bestreiken seit dem 1. Oktober „ihren“ Vermieter. Unerträglich müssen die Bedingungen in den Wohnblöcken mit den blumigen Namen „Quality Hill Towers“ und „Independence Towers“ in Kansas City sein, einer Stadt ungefähr so groß wie Bremen im US-Bundesstaat Missouri. 

Wasser das aus den Decken kommt, rostige Rohre die aus den Wänden ragen, Kakerlaken, Schimmel, kein Warmwasser und funktionierende Aufzüge. Dafür aber Mietüberhöhungen von bis zu 22 % Prozent, so beschreiben es die örtlichen Medien. Versuche juristisch den Vermieter, ein Unternehmen im Besitz einer landesweit tätigen Investmentfirma, dazu zu bringen das zu ändern seien von den Anwält*innen des Unternehmens erfolgreich abgewehrt worden, so berichten es die Kolleg*innen der beiden in den Blöcken tätigen Mieter*innengewerkschaften Independence Towers union und Quality Hill Towers Tenant Union. Sie sind beide Teil eines stadtweiten Zusammenschlusses von Mieter*innengewerkschaften, der Kansas City Tenants Union. Mit Unterstützung dieser sind die Mieter*innen der Blöcke nun im Streik, über 39.000 Dollar an Miete haben sie bisher einbehalten. Als Reaktion darauf hat der Vermieter Sentinel Real Estate Corp. Rechnungen mit Mahngebühren und Kündigungsdrohungen verschickt. 

Die Nachbarn gaben darauf dem Unternehmen die richtige Antwort, sie zogen letzte Woche zum Büro der Hausverwaltung und verbrannten die Briefe. Die Gewerkschaft hat inzwischen ihre Forderungen ausgeweitet: Da die Wohnblöcke mit finanzieller Unterstützung des Staates Missouri entstanden sind, fordern sie zudem eine landesweite Mietobergrenze für alle so zu Stande gekommene Gebäude.

Mitten im US-Wahlkampf hat der Streik der Mieter*innen in Kansas City weit über Missouri hinaus Aufsehen erregt. Er zeigt welche Mittel und Möglichkeiten Mieter*innen haben, wenn sie sich zusammenschließen. In dem Sinne sind sie, ist ihr Kampf Beispielhaft für uns alle, auch in Bremen. Den Nachbarn in Kansas City wünschen wir alles Gute: Solidarity will win!