„Bei Zwangsräumungen an der Spitze“, so titelte der Weser Kurier am Montag dem 9. September über Bremen. Mehr als 27.000 Wohnungen wurden vorletztes Jahr bundesweit geräumt, hier gab es statistisch jeden Tag eine Zwangsräumung.
Interessant ist dabei das Räumungsverhalten der stadt-eigenen Gesellschaften GEWOBA und Brebau. Sie beantragten laut Statistik jeden dritten Tag eine Zwangsräumung bei Gericht. Ob in staatlicher Hand oder nicht, am Ende bleibt ein Unternehmen eben immer ein Unternehmen.
Wenig überraschend waren dabei vor allem arme Stadtteile besonders betroffen. All das zeigt, was für ein gewaltvolles Verhältnis das Privateigentum ist, dass uns zwingt, für das Dach über dem Kopf jeden Monat viel Geld aufzuwenden. Und wenn das Einkommen dann mal nicht reicht, setzt der Staat das auch mit Gewalt durch – und uns in Zweifel auf die Straße. Das ist in Zeiten steigender Mieten und Preise anscheinend längst keine Seltenheit mehr.
Gut das es da das „Bremer Bündnis Zwangsräumungen verhindern“ gibt. Im Weser Kurier verweist es darauf, dass auch ausbleibende oder verspäte staatliche Zahlungen, Grund für eine Zwangsräumung sein können. Auch das ist in Bremen, mit seinen fast 93.000 Bürgergeld-Bezieher*innen, leider nichts Besonderes.
Besonders dagegen ist das Bündnis. Es ist eine Selbstorganisation von betroffenen und solidarischen Mieter*innen, die sich nicht nur praktisch den Zwangsräumungen in den Weg stellt. Das Bündnis kritisiert auch grundsätzlich ihre sozialen Voraussetzungen, den Wohnungsmarkt und das Privateigentum an unseren Wohnungen. Ihr seid selber durch eine Zwangsräumung bedroht oder wollt andere dagegen unterstützen? Das Bündnis könnt ihr hier erreichen: https://allebleibenwohnen.de