Bis zu 70 Personen haben am 13. Juli in Bremen versucht eine Zwangsräumung zu verhindern.
Der stadtbekannte und berüchtigte Wohnungsunternehmer Bremermann hatte gegenüber unseren Nachbarn Udo vor Gericht den Beschluss erwirkt. Er nutze dabei aus, dass Udo zwei Handwerkertermine versäumt hatte und es, gesundheitlich bedingt, es zu einem sogenannten Versäumnisurteil kam. Nun ist Udo wohnungslos und Bremermann kann die Wohnung im reichen Steintorviertel noch teurer weitervermieten.
Aufgerufen zur Verhinderung hatte das Bremer Bündnis gegen Zwangsräumungen. Bis zu 70 solidarische Nachbar*innen kamen und stellten sich zwischen Udos Wohnung und die Polizei.
Dabei forderten sie nichts unmögliches: Nur einen Aufschub von zwei Wochen hätte Udo für eine neue Wohnung gebraucht. Aber der ebenfalls vor Ort anwesende Unternehmer Bremermann blieb hart und bestand auf der Räumung. Auch der Versuch anwesender Abgeordnete der Linkspartei bei SPD-Innensenator Mäurer zu intervenieren scheiterte. Mäurer, politisch oberster Chef der Polizei, erklärte sich nicht für zuständig.
So räumte die Polizei schlussendlich mit brutaler Gewalt.
Zum Hintergrund: In Bremen geben die Menschen durchschnittlich 30 % ihres Einkommens für Miete aus, 18.000 Menschen arbeiten in der Zeitarbeit und mit 10,7 % ist in Bremen der Anteil der Erwerbslosen fast doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt. Mit der Einführung des Mietspiegels werden in Bremen die Mieten noch weiter steigen und immer mehr Menschen werden ihre Wohnungen verlieren.