Aufruf für einen antikapitalistischen Block auf der Demonstration „G20: Abtanzen. Grenzenlose Solidarität gegen Krieg, Rassismus, Klimawandel, Kapitalismus.“ am 10.06. in Bremen. Startpunkt ist am 10.06. um 18 Uhr „Am Brill“, sie endet am „Weserstadion“.
Hinein in den antikapitalistischen Block:
“Shut down the logistics of capital” – auch in Bremen!
Anfang Juli 2017 ist es soweit, der G20-Gipfel in Hamburg beginnt. Wie persönlich widerlich die sich dort Treffenden auch sein mögen, sie sind nicht der Grund, sondern nur Ausdruck dieser patriarchal-kapitalistischen Gesellschaft, der alltäglichen Armut, Ausbeutung und Abschottung.
Auf in den Hafen – die Logistik angreifen!
Die gesellschaftlichen Verhältnisse sind in den letzten Jahren kein Stückchen besser geworden – im Gegenteil. Der Neoliberalismus hat sich selbst überlebt und wütet doch unvermindert fort. Währenddessen übernimmt der globale Rechtsruck Straßen und Parlamente: Hiervon ist auch die personelle Zusammensetzung des G20-Gipfels geprägt. So werden sich in Hamburg Möchtegern-Despoten wie Trump, Erdoğan oder Putin mit den altbekannten Verwalter*innen des Neoliberalismus die Klinke in die Hand geben. Die Entscheidung, solche Gipfel nicht mehr irgendwo in der Pampa, sondern wieder in den Innenstädten zu veranstalten, zeigt deutlich, wie fest die Regierenden meinen im Sattel zu sitzen. Dennoch mobilisieren wir nicht an die Zäune, um an der Pforte der Verwalter*innen dieses Systems zu rütteln.
Wir wollen angesichts der schlechten Alternative neoliberaler Kapitalismus versus nationaler Schließung klarmachen – wir wollen weder einen neoliberalen noch einen national noch einen sozialdemokratisch verwalteten Kapitalismus – sondern gar keinen!
Wir müssen eine Perspektive finden, wie der moderne flexibilisierte Kapitalismus angreifbar ist – kollektiv, solidarisch und von unten. Für den Streik, für die Verweigerung der ganzen Gesamtscheiße! Deshalb lautet unsere Devise für den G20-Gipfel in Hamburg: Ketten sprengen! Und zwar die der Logistik. Ihre Struktur wird mit dem Anstieg technischer Produktivkraft mit kapitalistischem Zweck immer weiter perfektioniert. Perfektion heißt hier: Alle Waren kommen immer schneller und präziser an ihren Zielort, Lagerung und Produktion greifen immer besser ineinander, Zeit ist hier tatsächlich Geld. Damit ist sie ein geeigneter Ort, trotz unserer gesellschaftlichen Bedeutungslosigkeit, das Kapital da zu treffen, wo es ihm auch weh tut.
Hamburg ist mit seinem Hafen eine wichtige Drehscheibe der deutsche Exportwirtschaft und des globalen Warenverkehrs – und damit die passende Bühne, um Staat und Kapital einen Strich durch die Rechnung zu machen. Denn ein besseres Leben für alle ist von beiden ganz sicher nicht zu erwarten. Wir rufen deshalb dazu auf, den G20-Gipfel und die internationale Mobilisierung dagegen zu nutzen, um dort anzusetzen, wo es einer Welt, in der Waren frei über die Weltmeere schippern, während zugleich tausendfach Migrant*innen ertrinken, wirklich schaden kann.
Offensiv aus der Defensive kommen – international antinational!
Die Chance, die in Hamburg vor uns liegt, ist daher, gemeinsam mit unseren Freund*innen aus ganz Europe und beyond, die G20-Bühne zu nutzen, um mit der Logistik einen möglichen gesellschaftlichen Angriffspunkt aufzuzeigen. Es geht dabei darum, einen Ausweg zu finden, dem Kapitalismus Leben abzutrotzen und sich dem Drift in die völkische wie religiöse Barbarei zu verweigern. Das geht aber nur ohne Staat, Nation, Kapital und Patriarchat! Deswegen kommt am 10. Juni in Bremen in den antikapitalistischen Block. Kommt mit uns am 07. Juli und vielen anderen aus ganz Europa in den Hamburger Hafen.
Shut down the logistics of capital!
Für die soziale Revolution!
Der Aufruf als Epaper: