Wann:
26. Oktober 2018 um 20:00 – 21:00
2018-10-26T20:00:00+02:00
2018-10-26T21:00:00+02:00
Wo:
Infoladen Bremen
Sankt-Pauli-Straße 10
28203 Bremen
Deutschland
Kontakt:
BA

In Bremen ist die AfD traditionell ein jämmerliches Häuflein – und linker Protest gegen die rassistische und sexistische Hetze schon immer größer, bunter, geiler. Von Demos mal abgesehen zeichnet sich aber ein ganz anderes Bild: Bei der Bundestagswahl 2017 erhielt die AfD 8,2% der in Bremen abgegebenen Stimmen. Sind also “Abschirmen”, Auslachen und Anrempeln wirklich die besten Strategien gegen Rechtspopulismus? Wollen wir weiterhin reflexartig reagieren, wenn Nazis laut werden, oder kann Antifaschismus in die Offensive kommen? Wie könnten antifaschistische Strategien und Interventionen aussehen? Wir wollen mit euch diskutieren, wie wir notwendige Abwehrkämpfe mit linker Kritik, solidarischen Netzwerken und politischer Organisierung verbinden können.

“Warten auf den starken Mann…” (OK KID)
Die Zeiten, in denen das gewohnte Übel Neoliberalismus und verräterische Sozialdemokrat*innen waren, über das man als Linksradikale*r täglich schimpfen musste, sind vorbei. Die deutsche Gesellschaft wird politisch zusehends autoritärer und „rechter“.
Das fängt schon im medialen Diskurs an: Das Gerede von Obergrenzen, die Rechten auf der Leipziger Buchmesse, PEGIDA, in der ZEIT wird ernsthaft diskutiert, ob man Geflüchtete in Seenot überhaupt retten solle… Es geht weiter mit dem “starken” Staat, seine neuen Asyl- und Polizeigesetzen. Und es hat seinen – vorläufig – schlimmsten Höhepunkt in bundesweiten Brandanschlägen auf Geflüchtetenwohnungen sowie der Vertuschung und Verharmlosung eines jahrelang mordenden Nazinetzwerks, das auf keinen Fall nur aus drei Verrückten bestand. Dazu zeichnet sich europaweit eine neue “rechte Internationale” ab. Starke Männer scheinen wieder hoch im Trend zu sein.
Also was ist hier eigentlich los?
Viele in der radikalen Linken schwanken zwischen Aktionismus, Ignorieren und Verzweifeln. Aber wir sollten uns nicht „von der eigenen Ohnmacht … dumm machen lassen“ (Adorno).
Deshalb wollen wir mit euch reden – über den Rechtsruck. Klar ist für uns: Die AfD ist nur Ausdruck, nicht Auslöserin der ganzen Scheiße. Aber wo packen wir diesen ganzen Mist an? Kann man wirklich vom Rechtsruck sprechen – ist die Gesellschaft wirklich rassistischer geworden – oder sind die Rassist*innen nur lauter und mächtiger? Muss man über einen drohenden neuen Faschismus sprechen ? Und welche Rolle spielen bei alldem unsere Lieblingsfeinde Staat, Nation, Kapital und Patriarchat?
Lasst uns zusammenkommen, diskutieren, bestärken und kämpfen!

Eine K*schemme-Veranstaltungsreihe.
Die K*schemme ist ein Ort zum Diskutieren, Vernetzen, Schnacken, Organisieren oder vielleicht auch nur zum nett Klönen. Das „K“ im Namen steht für Kommunismus und damit dafür, dass wir eine grundsätzliche Kritik an dieser patriarchal-kapitalistischen Gesellschaft haben. Das Sternchen soll deutlich machen, dass Kommunismus für uns die Leerstelle für eine ganz andere Gesellschaft ist, in der wir, mit unseren Bedürfnissen, im Mittelpunkt stehen und in der “alle ohne Angst verschieden sein können”. Er muss von uns noch gelebt und gefüllt werden. Vielleicht kann die K*schemme ein winziger Teil davon sein.