Vom Buckeln zum Treten – Leistungsdruck und konformistische Rebellion
Regelmäßig und massenhaft richten sich Aggressionen gegen Feindbilder wie „die dekadenten Arbeitslosen“, „faulen Südländer“, „Ausländer, die einem den Arbeitsplatz wegnehmen“ oder „als Sozialschmarotzer“ paradiesisch chillen, „während unsereins hart arbeiten muss“. Doch wie und warum kommt es zu solchen Feindbildkonstruktionen und konformistischen Rebellionen? Welche psychosozialen Konfliktdynamiken kommen da „schief“ zum Ausdruck und was haben sie mit der spezifischen gesellschaftlichen Organisation von Arbeit und Arbeitslosigkeit zu tun? Was zeichnet diese Rebellionen als konformistische aus? Zu analysieren gilt es hier neben dem verschärften Leistungsdruck unter neoliberal-kapitalistischen Bedingungen insbesondere auch psychosoziale Mechanismen und Funktionen sowie politische Dimensionen derartiger konformistischer Rebellionen gegen Leistungsdruck, Arbeitszwänge und Perspektivlosigkeit. Für eine gemeinsame Diskussion soll es viel Raum und Zeit geben.
Maria Tsenekidou, Jg. 1982, Dipl.-Sozialwissenschaftlerin, wirkt in der AG Politische Psychologie in Hannover mit.