Samstag, 18.10.2014 | 14 Uhr | Ziegenmarkt
Nach drei Monaten der Belagerung gelang es der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) nun, in die westkurdische Stadt Kobanê in der selbstverwalteten Region Rojava, einzudringen. Es droht ein Massaker.
Die Bewohner_innen von Kobanê und die PYD leisten verzweifelt Widerstand gegen den IS. Jedoch gehen die Munition und sonstiger Nachsub allmählich zu Ende. Weiterer Nachschub oder Unterstützer_innen können nicht nach Kobanê gelangen, da die Türkei die nahe Grenze abgeriegelt hat. Es gibt inzwischen zahlreiche Hinweise, die darauf hindeuten, dass die Türkei den IS unterstützt. Zusätzlich geht sie äußerst brutal gegen Proteste vor. Es gibt bereits zahlreiche tote Demonstrant_innen.
Statt die eingeschlossenen Kämpfer_innen, die sich mit veralteten Waffen gegen die gut ausgerüsteten Terroreinheiten des IS behaupten müssen, zu unterstützen, will die deutsche Regierung Waffen an Saudi Arabien und Katar verkaufen. Beide Staaten haben den IS finanziert.
Eine Unterstützung durch Bodentruppen der NATO oder der Türkei lehnen die Kämpfer_innen in Kobanê ab. Was sie brauchen sind vor allem Waffen.
Waffen haben aber bisher nur die konservativen Peschmergaeinheiten erhalten. Bei den Angriffen in Sengal durch den IS flohen die Peschmergas jedoch und überließen damit die Bevölkerung schutzlos und ohne Waffen dem IS. Mehr als 3.000 jesidische Kurd_innen wurden umgebracht und mehr als 300.000 Menschen mussten fliehen. Dass es überhaupt Menschen gab, die fliehen konnten und die Zahl der Toten nicht weiter stieg, lag den an den Kämpfer_innen der PKK und der YPG. Wie zum Hohn gilt die PKK in Deutschland aber noch immer als „terroristische Vereinigung“.
Sollte der IS die Stadt Kobanê einnehmen, droht damit die ganze Region Rojava zu fallen. Und damit sind auch diverse emanzipatorische Elemente, wie beispielsweise die basisdemokratischen (Selbstverwaltungs-) Strukturen oder die Befreiung der Frauen aus patriarchalen Zwängen akut bedroht.
Noch ist der Widerstand in Kobanê nicht gebrochen und solange dieser Widerstand aufrechterhalten wird, liegt es an uns allen, uns solidarisch zu zeigen und alle vom IS-Terror Betroffenen bestmöglich zu unterstützen, durch welche Mittel auch immer.
Erhöhen wir den Druck – auch hier in Deutschland!
Solidarität mit den emanzipatorischen Kräften in Rojava!
Stoppt die Unterstützung des IS!
Für die Aufhebung des PKK-Verbotes!
Einige autonome Zusammenhänge