Mit dem verstärkten Aufkommen diverser leninistisch, trotzkistisch, stalinistisch oder maoistisch inspirierter Gruppen in der Linken in den letzten Jahren scheint sich langsam das Kräfteverhältnis zu Lasten der antiautoritären Linken verschieben.
Ganz ohne Streit geht das aber nicht von statten, das zeigen die Auseinandersetzungen um die Auflösung und Neugründung der Bremer „fridays for future“ – Gruppe, die sogar bundesweite Aufmerksamkeit, zum Beispiel vom „Zentralrat der Juden in Deutschland“, erfuhren. Aber auch auf der Straße zeigen sich die längst überwunden geglaubten Geister linker Geschichte. So war die letzte „revolutionäre“ 1. Mai Demo in Bremen beispielsweise optisch von Nationalfahnen dominiert.
Das ist kein alleiniges Bremer Problem: Die Genoss*innen der kommunistischen Gruppe [k]appa aus Leipzig kritisieren regelmäßig die neue Dominanz „roter“ Gruppen und ihren, in Leipzig immer offener werdenden, Antisemitismus. Mit einer Kundgebung mit dem Titel „Reclaim Antifa – Emanzipatorisch statt antisemitisch“ hatte [k]appa vor kurzem zusammen mit anderen Gruppen versucht, öffentlichkeitswirksam dagegen zu halten.
Als Auftakt für eine kleine Veranstaltungsreihe werden uns Genoss*innen von [k]appa von der aktuellen Situation in Leipzig berichten und versuchen, die Entwicklungen der letzten Jahre einzuordnen. Los gehts am 28. Oktober um 19 Uhr in der Galerie K’, in der Alexanderstraße 9b in Bremen. Wir sind auf ihren Bericht gespannt und freuen uns darauf, herauszufinden, ob ihre Leipziger Erfahrungen auf die Bremer Verhältnisse übertragbar sind.