Lutz Taufer: Über Grenzen – Vom Untergrund in die Favela
Buchvorstellung der Autobiografie von Lutz Taufer, Lesung & Diskussion mit dem Autor
„Von der RAF in die Favela: Das Leben Lutz Taufers gleicht einer Suchbewegung, in der das Terrain der westdeutschen radikalen Linken vermessen wird. Rebellion gegen die verkrusteten Verhältnisse der Adenauerära in der badischen Provinz, 1968 in Freiburg, Basisgruppe Politische Psychologie in Mannheim, Sozialistisches Patientenkollektiv in Heidelberg, Mitglied des Kommandos Holger Meins der RAF, Besetzung der deutschen Botschaft in Stockholm, mitverantwortlich für die Erschießung von zwei Geiseln, 20 Jahre Haft, ein Dutzend Hungerstreiks bis an den Rand des Todes, nach der Freilassung ein Jahrzehnt Basisarbeit in den Favelas von Rio de Janeiro, heute im Vorstand des Weltfriedensdienstes.
Die Bilanz seines bewegten Lebens lautet: Ohne entschiedenes politisches Handeln lassen sich die versteinerten Verhältnisse, die für die große Masse der Menschen dieses Planeten keine Perspektive bieten, nicht verändern. Genauso gilt aber: Die Mittel des Widerstands müssen am Ziel einer befreiten Gesellschaft orientiert sein. Und: Befreiung fängt an der Basis an.“
(Website Assoziation A)
Wir laden euch ein, mit Lutz Taufer und uns im Anschluss an die Buchvorstellung und Lesung aus seiner Autobiografie zu diskutieren. Uns fallen da eine ganze Reihe von Fragen und Diskussionsthemen ein. Zum Beispiel die nach den unterschiedlichen Formen von Selbstorganisierung – von den 70ern bis heute, von Rio bis Bremen. Und was bedeutet eigentlich entschiedenes politisches Handeln gegen die herrschenden Verhältnisse heute? Nicht zuletzt wollen wir auch gern über die Formen und Mittel des Widerstands diskutieren. Welche Grenzen können – wollen – müssen wir überschreiten, um uns einer befreiten Gesellschaft zumindest in kleinen Schritten zu nähern? Dabei kann natürlich auch die Frage nach Militanz und Gegengewalt eine Rolle spielen – wenn ihr wollt.