Im Mai 2014 hat sich in der JVA Tegel eine Initiative gegründet, die als nicht-rechtsfähiger Verein den Anspruch erhebt, jenseits der offiziellen Strukturen der Gefangenenmitverantwortung (§ 160 StVollzG) als neue Gefangenengewerkschaft die Interessen ihrer Mitglieder in Bezug auf das Arbeitsverhältnis und die Arbeitsbedingungen zu vertreten. Seitdem kann die Gefangenen-Gewerkschaft als bundesweite Organisation (GG/BO) großen Zulauf verzeichnen.
Veranstaltung:
Dienstag, 12.5.2015, 19.30 Uhr
im „Resonanz“ (Hohentorsheerstr. 24)
Von den Justizministerien und -behörden fordert sie u.a. die Anerkennung ihrer Tariffähigkeit, die Durchsetzung des gesetzlichen Mindestlohns in den Betrieben der Justizvollzugsanstalten und die Einbeziehung der Gefangenen in die Rentenversicherung.
Auf der Veranstaltung wird der Journalist Peter Nowak, der in den letzten Monaten in zahlreichen Zeitungen über die Gründung und Entwicklung der GG/BO publiziert hat, darüber sprechen, warum die Koalitionsfreiheit ebenso wie der Mindestlohn auch im Gefängnis gelten muss. Außerdem soll es darum gehen, warum der Kampf darum in einer Zeit, in der die Knastarbeit wachsende Bedeutung bekommen hat, eine allgemein-gewerkschaftliche Forderung sein sollte.
Zudem wird Peter Nowak auf gewerkschaftliche Organisierungsversuche von Gefangenen in der Vergangenheit und Gegenwart in Deutschland und anderen Ländern eingehen und versuchen auch die Probleme aufzuzeigen, vor der solche Organisierungsversuche stehen.
Wir wollen mit dieser Veranstaltung nicht nur die Gefangenengewerkschaft und ihr Anliegen vorstellen, sondern auch versuchen, Kontakte, Vernetzungen und Ideen zu sammeln, die auch in Bremen eine Gefangenengewerkschaft anregen könnten.