Aufruf für den 20. Juni in Hamburg – Für die Revolution, zerschlagt die Islamische Republik!
Die Revolution denken, sich mit dem Widerstand der Menschen im Iran solidarisieren! Gegen Tugendterrorismus, Antisemitismus und Repression – zerschlagt die Islamische Republik!
Samstag, den 20. Juni/12:00 h/ Hamburg-Hauptbahnhof
Die Deutschen durften ihren Präsidenten nicht selbst wählen“,klagt die „Deutsche Volksunion“, die sich – wie sie nun eingestand – für einen Kerl wie Mahmud Ahmadinejad entscheiden würde, der so „bescheiden“ und „selbstlos“ sei. Nach Hugo Chávez, der Hamas, der als „Partei Gottes“ firmierenden libanesischen Tochterunternehmung der Islamischen Republik, der „National Zeitung“ des Gerhard Frey und dem russischen Staatspräsidenten gratuliert nun auch die DVU Ahmadinejad – nun ja – für die nächsten vier Jahre iranischer Staatspräsident zu sein. Und rät diesem „dringend“ zu einem „‚Straßenfegen` im Iran und insbesondere in Teheran“. Jedoch „sollte der Besen stählerne Borsten haben, denn der Schmutz sitzt tief und fest.“ Als Straßenfeger bereit stehen, so die die DVU wissend, die „Unbestechlichen des Systems“, die Revolutionsgarden der Pasdaran und die paramilitärische Miliz der Bassidji. Als „Dreck von der Straße“ bezeichnete Ahmadinejad im Übrigen nun jene Menschen, die seit dem 13. Juni ihre Wut auf die Straßen tragen. Jürgen Elsässer, nationaler „Sozialist“, der noch vor kurzem für die „junge Welt“ schrieb, weiß es noch genauer: „Hier wollen Discomiezen, Teheraner Drogenjunkies und die Strichjungen des Finanzkapitals eine Party feiern“, skizziert er die Proteste. Und freut sich, dass der Repressionsapparat der Islamischen Republik „den einen oder anderen in einen Darkroom befördert“ hat. Kurze Anmerkung: Mit „Darkroom“ meint Elsässer eines der iranischen Gefängnisse, in denen in den 1980`ern zehntausende Politische Gefangene, unter ihnen viele Kommunisten, exekutiert worden waren.
Mahmud Ahmadinejad, die „Deutsche Volksunion“ und Jürgen Elsässer sind sich also einig: Die hunderttausenden Menschen, die sich in Teheran, Sanandaj, Mashad, Shiraz, Tabriz und in allen anderen iranischen Städten erheben, sind Abschaum. Nun ist der Islamischen Republik seit Anbeginn ihres Daseins ein ausgeprägter Hygienewahn eigen und so kommt`s, dass das Klerikerregime Homosexuelle, „ehebrechende“ Frauen und Atheisten steinigt oder an Kränen aufhängt – eine Unterweisung durch deutsche Reinlichkeitsfanatiker ist also unnötig gewesen.
Die bürgerlichen Skribenten indessen können die rebellierenden Menschen bloß als brave Urnen-Demokraten begreifen, die nun auf`s Bitterste betrübt sind, dass der „abgespeckte“ Islamist Hossein Mousavi nicht Präsident wurde. Doch die Proteste sind nicht bloß welche für eine andere, „weichere“ Herrschaft, die weiterhin unter dem Label „Islamische Republik“ firmieren soll. Es ist das entscheidende Moment der radikalen Strömungen für die Emanzipation der 13. Juni-Bewegung von den „Soft-Islamisten“ um Mousavi und Chatami zu streiten. Und durchweg alle Institutionen der Islamische Republik traf in den vergangenen Tagen die Wut der Demonstranten: Auf dem Blog der Arbeiterkommunistischen Partei Iran etwa ist am 15. Juni zu erfahren: „The Islamic Republic’s News Agency headquarters in the northern city of Tabriz was attacked and burned down by the protesters.” In den Monaten vor dem 12. Juni haben Studierende immer wieder auf die Verstrickungen Mousavis – als Ministerpräsident zwischen 1981 und 1989 – in die grausigen Verbrechen des Regimes – etwa in die Exekutionen zehntausender Politischer Gefangener – lautstark hingewiesen. Nun mahnt Mousavi zu Ruhe und Friedlichkeit, damit ihn die Proteste nicht zu sehr entgleiten.
Wir Peyvand, das Solidaritätskomitee für die Freiheitsbewegungen im Iran, rufen auf, sich am Samstag, den 20. Juni unserer Protestkundgebung in Hamburg (Hauptbahnhof/12:00 h) anzuschließen.
Wir fordern:
30 Jahre Islamische Republik sind mehr als genug. Schluss mit dem Tugendterrorismus und den Morden an Homosexuellen und „Tugendsündern“!
Schluss mit der antisemitischen Heilsideologie der Islamischen Republik!
Freiheit für alle Politischen Gefangenen!
Khavaran ist nicht vergessen, den Widerstand weiter tragen!
Weder Mousavi noch Ahmadinejad, für die soziale Revolution – für den Kommunismus!
Peyvand – Solidaritätskomitee der Freiheitsbewegungen im Iran