Im Oktober beginnt an der Universität Bremen das neue Semester. An der jährlichen kritischen Orientierungswoche beteiligen wir uns mit folgenden Veranstaltungen:
Anlässe, sich gegen Zumutungen dieser Gesellschaft zu wehren, scheinen endlos. Selbst wer die tagesaktuellen Nachrichten über rassistische Übergriffe, erstarken rechter Bewegungen und europaweiten sozialen Abbau ausblenden kann: Stressige Ausbildungs- und Studienbedingungen, noch schlechtere Aussichten auf eine prekäre Arbeitsstelle, steigende Mieten und eine ungleiche Verteilung von unbezahlter Sorge- und Erziehungsarbeit betreffen (fast) alle.
Während die radikale Linke gegen die gruseligsten Symptome kapitalistisch-nationalistischer Normalität immerhin medienwirksame Kampagnen und Demonstrationen parat hat, stehen radikale Linke in den Auseinandersetzungen um ihre alltäglichen Lebensbedingungen eher ratlos und verhältnismäßig schlecht organisiert da.
Mit einem Input, beruhend auf dem Strategievorschlag “Klassenkampf und die Kommunist*Innen”, wollen wir zunächst einige Grundbegriffe unserer Gesellschaftsanalyse zur Diskussion stellen: Warum beschäftigen wir uns heute noch mit Klassen? Hat die Verteilung von Sorgearbeit etwas mit Kapitalismus zu tun? Und warum wählen wir uns nicht einfach eine bessere Gesellschaft?
Im Anschluss erhoffen wir uns eine Diskussion darüber, wie wir es gemeinsam schaffen, unsere Lebensbedingungen selbst zu gestalten. Dabei spielt für uns auch die Frage eine Rolle ob bzw. warum wir die Ablehnung der Gesellschaft als Ganzes – eine revolutionäre Exit Option – nicht im Gegensatz sondern als Bedingung für eine Verbesserung Hier und Heute sehen.