Wann:
30. November 2014 um 19:00 – 20:00
2014-11-30T19:00:00+01:00
2014-11-30T20:00:00+01:00
Wo:
Infoladen Bremen
Sankt-Pauli-Straße 10
28203 Bremen
Deutschland
Kontakt:
Arbeitsgruppe Mexico

43 Ya Basta – Gerechtigkeit und Würde statt Toter und Verschleppter

Am 26. September 2014 wurden 43 Studierende nach einer Protestaktion in Guerrero, Mexiko, bei einem Überfall durch Polizei und Drogenkartelle verschleppt und vermutlich ermordet.

Am 26. September 2014 wurden 43 Studierende der pädagogischen Fachschule von Ayotzinapa im mexikanischen Bundesstaat Guerrero nach einer Protestaktion in der Stadt Iguala gemeinsam von Drogenkartellen und Polizei verschleppt.

Die Polizei erschoss dabei 3 weitere Studierende und 3 Passanten, 20 weitere Menschen wurden teilweise schwer verletzt. Die Aussagen dreier mutmaßlicher Mitglieder des Drogenkartells Guerreros Unidos legen nahe, dass die Studenten wenige Stunden, nachdem die kommunale Polizei sie an das Drogenkartell übergeben hatte, hingerichtet wurden. Die 6 Toten und 43 Verschleppten von Iguala sind bei weitem nicht die einzigen Opfer. Die systematische Gewalt gegen die mexikanische Bevölkerung ist aktuell einer der blutigsten Konflikte weltweit. Seit dem Beginn des vom damaligen Präsidenten Calderón ausgerufenen »Kriegs gegen die Drogen« zählen unabhängige Analysen mehr als 130.000 Tote und 26.000 Verschwundene – die meisten sind Zivilisten, viele von ihnen soziale AktivistInnen.

Kaum ein Täter wurde je gefasst oder verurteilt. Denn der Staat kämpft nur vorgeblich und völlig uneffektiv gegen die Kartelle. Politik und Drogenmafia arbeiten an vielen Stellen eng zusammen. Beiden geht es dabei um die Kontrolle des Landes und seiner Reichtümer sowie um die Einschüchterung der Bevölkerung. Während die mexikanische Regierung voller Arroganz und Herzlosigkeit ihre üblichen Floskeln und Lügen verbreitet, war das Massaker für viele Menschen der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Seit Wochen protestieren überall in Mexiko hunderttausende Menschen gegen die verantwortlichen PolitikerInnen und die allgegenwärtige Zusammenarbeit von Staat und Drogenkartellen.

Mexiko erlebt momentan die größten Proteste, Streiks und Aktionen seit Jahren. Angeführt von den Familien und Mitstudierenden der Opfer fanden bereits
mehrere Massen-Demonstrationen in Guerrero und Mexiko-Stadt statt, parallel gab es in ganz Mexiko und weltweit Kundgebungen und Aktionen.

Wir wollen über diese desaströsen Zustände und den Widerstand dagegen informieren. Solidarität mit den AktivistInnen!

Veranstaltung mit einem Aktivisten der Escuela Normal Rural, Ayotzinapa
So. 30.11.2014 :: 19 Uhr :: Infoladen :: St. Pauli Str. 4 :: Bremen