Kürzlich wurden zwei bedeutende Nazi-Organisationen verboten – die „Hammerskins“ und die „Artgemeinschaft“. Andere ähnliche Gruppen lösten sich anschließend auf.

In der Zeitschrift Jungle World durften wir, zusammen mit der Bundesvorsitzenden der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten und den Genoss*innen der Gruppe Redical M aus Göttingen und der Gruppe Dissens aus Erfurt, dazu Stellung nehmen. 

Für unsere Pressesprecherin Tina Simons kommen die Verbote »viel zu spät« – im Fall der „Artgemeinschaft“ »sogar 70 Jahre zu spät«. Zwar ist aus ihrer Sicht »grundsätzlich alles, was Nazis und ihren Strukturen Schaden zufügt, richtig und nicht falsch«. Die Verbote sind jedoch »ein aktionistischer Ausdruck des hilflosen bürgerlichen Antifaschismus angesichts immer weiter steigender Zustimmung für die AfD«. In den öffentlichen Selbstauflösungen weiterer Nazivereinigungen sieht sie den »Versuch, sich den juristischen Folgen eines Verbotes, der Strafverfolgung und dem Verlust von Vermögensgütern, Infrastruktur, Immobilien und Geld zu entziehen«, damit die Nazis dann »weiter ihrem politischen Werk nach­gehen« könnten. Das würden auch die die Erfahrungen der vergangenen Jahrzehnte bestätigen. »Die ­großen Verbotswellen in den neunziger Jahren haben gezeigt, dass die rechtsextreme Szene darin geübt ist, sich wieder neue Strukturen zuzulegen«, so Tina im heute erschienen Artikel. Sie geht davon aus, dass trotz Verbot oder Selbstauflösung »rasch neue Organisationsformen an die Stelle der ­alten treten werden«.

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