Perspektivlosigkeit und Aufbruch in der spanischen Provinz Galicien
5 Minuten – genau so lange wurde 1983 als eine Aktion gegen Aufrüstung bundesweit die Arbeit niedergelegt. Es war das erste und letzte Mal, dass in der Bundesrepublik so etwas wie ein „Generalstreik“ auch nur ansatzweise stattfand. 48 Stunden – so lange ist die Geschichte des Generalstreiks des Jahres 2012 in Spanien. Am 29. März und 14. November stand das wirtschaftliche Leben des Landes still; das soziale und politische Leben jedoch war voller Aufruhr, Spannung und Hoffnung. Was in Deutschland nur als Begleiterscheinungen des immer gleichen Krisenpalavers der Regierungen über die Bildschirme flimmert, ist für diese Menschen unmittelbarer Teil ihres Lebens geworden: Die Wut und die Verzweiflung aufgrund der Verhältnisse, die Entschlossenheit und Zuversicht im Hinblick auf die zu führenden Kämpfe.
Die Bewegungen, die unter der Chiffre „M29“ am 29.3. 2012 in den ersten Generalstreik mündeten, hatten ihren Ausgangspunkt in regionalen Arbeitsniederlegungen im Baskenland und in Galicien. Hier, in Galicien, spiegelt sich der facettenreiche, widersprüchliche und umkämpfte Charakter der spanischen Gesellschaft exemplarisch wieder: Industrielle Großstädte mit einer reichen Kultur der sozialen Bewegungen treffen auf reaktionäre Dorfgemeinschaften, katholischer Dogmatismus auf einen kämpferischen Feminismus, Kosmopolitismus auf gelebten Regionalismus und Nationalismus – und all dies unter den Bedingungen einer sich weiter zuspitzende Wirtschaftskrise. In dem aktuellen Prozess der Re-Politisierung weiter Kreise der galicischen Gesellschaft verlaufen die Grenzen dabei oft unscharf zwischen den verschiedenen Gruppen, kommt es zu unheiligen Allianzen, trotzigen Alleingängen und schweren Auseinandersetzungen.
Anlässlich des Jahrestages des Beginns der Generalstreikbewegung in Spanien haben wir drei Genossinnen aus Galicien eingeladen, die in den Bereichen Soziale Arbeit, basisdemokratische Gewerkschaftsbewegung und politische Bildung tätig sind. Anhand von kurzen, wechselnden Workshops werden sie uns ihre Sicht auf die Verhältnisse näherbringen.
Diskussionsveranstaltung mit
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- Lorena Cuevas, Mitglied der CNT
- Berta Vega, Sozialarbeiterin im Raum Ourense
- Graciela Rojo Alberte, Mitglied der „Izquierda Unida“
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30. März, 14 Uhr
BDP-Haus
Am Hulsberg 136
28205 Bremen
Eine Veranstaltung des M31-Bündnisses Bremen mit freundlicher Unterstützung des autonomen feministischen Referats der Uni Bremen.