Marxsche Theorie und der Verlust marxistischer Gewissheiten.
Lange Zeit hindurch konnten die Diskurse des partei-, später staatsoffiziellen Marxismus sowie des „westlichen“ Antikommunismus die nahezu uneingeschränkte Definitionshoheit über das beanspruchen, was gemeinhin als „Marxscher“ oder „wissenschaftlicher Sozialismus“ galt.
Beide, parteioffizielle Vertreter wie bürgerliche Kritiker_innen, kleisterten – vor allem vermittelt über die Interpretationen Friedrich Engels – gerade aus den der klassischen politischen Ökonomie und bürgerlichen Geschichtsphilosophie verhafteten Restbeständen in Marx Schriften ein absurdes System „eherner Notwendigkeiten“ des geschichtlichen Fortschritts sowie einer „historischen Mission“ des Proletariats zusammen. Unterfüttert wurde das Ganze von einer zur alternativen Volkswirtschaftslehre pervertierten Deutung der Kritik der politischen Ökonomie. Im zwanzigsten Jahrhundert entstanden aber auch oppositionelle Formen der Marx-Deutung, die mit dem Label „westlicher Marxismus“ und „neue Marx-Lektüre“ versehen werden.
Der Vortrag bietet eine verständliche Einführung in die theoretischen Modelle der Marx-Interpretation sowohl des traditionellen Marxismus als auch der kritischen Marxismen. Durch die lange Rezeptionsgeschichte des letzten Jahrhunderts hindurch soll ein Bild von Marx erkennbar werden, das die eine oder andere überraschen wird…
Veranstaltung am 31.Oktober um 20 Uhr im Infoladen Bremen mit Ingo Elbe.
Die Veranstaltung wird organisiert in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg- Initiative-Bremen – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.