Am heutigen Safe-Abortion-Day, dem 28. September 2024, demonstrieren Menschen weltweit für sichere und verfügbare Zugänge zu Schwangerschaftsabbrüchen. Nach wie vor sind diese strafbar, auch wenn sie momentan strafrechtlich nicht verfolgt werden.
Jenseits der rechtlichen Situation stellt sich der Zugang besonders in den ländlichen Regionen Deutschlands als mindestens schwierig, teilweise unmöglich dar. Als wäre die Situation nicht ohnehin schon prekär, erleben wir momentan, wie die erstarkenden Rechten Kräfte feministische Errungenschaften massiv angreifen. So marschierten letztes Wochenende sowohl in Berlin als auch in Köln christliche Fundis und Rechte auf, um gegen Schwangerschaftsabbrüche zu demonstrieren. Diesem antifeministischen Backlash gilt es sich in den Weg zu stellen.
Doch den Status Quo zu verteidigen reicht nicht aus. Auch der Staat hat ein Interesse, über Körper von Frauen und Queers zu verfügen und nutzt bevölkerungspolitische Instrumente, um seine (zukünftigen) Staatsbürger*innen für den deutschen Arbeitsmarkt zu formen. Daher bringt uns eine verkürzte Auffassung von reproduktiver Selbstbestimmung in der bestehenden Gesellschaft nicht weiter: Sie erweckt die Illusion bereits autonomer Individuen und verschleiert patriarchale Strukturen und Interessen des Staates. Wir wollen nicht, dass Abbrüche lediglich straflos bleiben, wir wollen den §218 bedingungslos abschaffen!
Auch wenn Reproduktion im Kapitalismus grundlegend falsch organisiert ist, was wir brauchen ist ein kollektiver Umgang mit Reproduktionsfragen und flächendeckende und sichere Möglichkeiten für Schwangerschaftsabbrüche. Dafür braucht es eine starke feministische Bewegung auf der Straße gegen Patriarchat und Staat!