Unbegleitete, minderjährige Geflüchtete werden in Bremen seit Winter letzten Jahres in einer von den „Johannitern“ betriebenen Turnhalle beim Flughafen eingeknastet. Dies geschieht ohne unmittelbare Not, genügend freie Plätze in den „normalen“ Einrichtungen gibt es. An den, in winzigen Verschlägen mit verschimmelten Sanitäranlagen, von der grünen Sozialsenator*in untergebrachten Jugendlichen soll offensichtlich ein Exempel statuiert werden. Mehrfach hatten sich in der Vergangenheit Jugendliche gegen eine „Umverteilung“, also gegen die Verbringung durch den Staat in andere Bundesländer, gewehrt. Bremen, von einer rot-grün-roten Landesregierung geführt, hatte Jugendliche daraufhin gegen ihren Willen mit Polizeigewalt außer Landes schaffen lassen. Nun soll offensichtlich von Anfang an gegenüber den geflüchteten Jugendlichen das Gewaltmonopol des Staates so gewaltvoll deutlich gemacht werden, dass diese jeglichen Gedanken an Selbstbestimmung gleich wieder sein lassen. Rechtlich abgesichert wird diese menschenfeindlliche Behandlung durch die nationalistische Politik und Gesetzgebung. Sie sortiert nicht nur grundsätzlich bereits Menschen entlang ihrer nationalen Herkunft, sondern auch nach dem politischen und wirtschaftlichen Nutzen für den deutschen Staat und Standort. Rassistische Deutungen, dass die Jugendlichen völlig zu recht die besondere staatliche Grausamkeit trifft, lassen sich sowohl beim Staatspersonal als auch in der Bevölkerung wiederfinden. Sie sorgen dafür das es wenig bis gar keine spontanen Proteste hier gegen gibt.
Dagegen hat sich das Bündnis #Shut Down Turnhalle gegründet, von dem auch wir ein Teil sind. Für Samstag dem 15. Juli um 13 Uhr ruft es zu einer Kundgebung vor der Turnhalle am „Airportlap“ am Flughafendamm auf.
In seinem Aufruf schreibt das Bündnis: „Lasst uns die Isolation brechen! Kommt zur Kundgebung und unterstützt mit uns die Jugendlichen des Lagers. Wir sagen: #ShutDownTurnhalle & no more camps – in Bremen und anderswo“.