Stellungnahme zu der K*schemme am 29.5. 2015

„(Hetero)Sexistisches und rassistisches Verhalten hat hier keinen Platz.“

So steht es zumindest auf den Flyern für die offene Diskussionsrunde „K*schemme“ zu der wir als Basisgruppe Antifaschismus (BA) jeden letzten Freitag des Monats im Infoladen Bremen einladen. Trotzdem mussten wir uns nach der letzten Veranstaltung am 29.05. über raumgreifendes und krass sexistisches Verhalten aufregen.
Darauf haben wir keinen Bock!

Die K*schemme soll ein Ort sein, an dem alle Personen ihre Meinungen zu Themen austauschen und ohne Angst darüber diskutieren können. Das war bei der letzten K*schemme nicht der Fall! Mehrere Personen, die dem Gegenstandpunkt (GSP) zuzuordnen sind, „übernahmen“ die Veranstaltung und verwandelten diese offene Diskussions- und Austauschrunde in eine von beängstigender Atmosphäre und dominantem Redeverhalten geprägte Zwiegesprächsrunde. Beiträge anderer Personen wurden offensichtlich absichtlich „missverstanden“, aber auch die Personen selbst persönlich abgewertet. Die Teilnehmenden hatten Angst ihre Meinung zur Diskussion zu stellen oder sich an dieser zu beteiligen. So ein (Rede)Verhalten geht für uns nicht klar und darauf haben wir keinen Bock!

Aber das war nicht alles: zu dieser angespannten Atmosphäre kamen dann noch sexistische Bemerkungen und Handlungen von zwei Männern, die ebenfalls dem GSP zuzuordnen sind hinzu. Konkret wurde dabei zum einen einer Genossin mit erschreckender Selbstverständlichkeit eine Thematik an dem Beispiel des „Schmuckkaufens“ erklärt. An anderer Stelle wurde einer Genossin sogar ihr Wissen abgesprochen und ebenfalls mit einer widerlichen Selbstverständlichkeit davon ausgegangen, dass sie doch gar nicht wisse, wovon sie spreche. Neben diesen beiden Vorfällen während der Diskussion, kam es am Rand dieser aber noch zu weiteren sexistischen Handlungen eines Mannes, aus dem GSP Umfeld. Dieser hat schon von Beginn der Veranstaltung an eine Genossin so penetrant angestarrt und angegrinst, dass diese sich schon von Anfang an unwohl fühlte. Nach weiteren non-verbalen Anbaggerversuchen, die an keiner Stelle erwidert wurden, sprach der Typ sie an und fragte, was sie am Abend noch vorhätte. Die Genossin erklärte, dass sie kein Interesse habe mit ihm zu reden. Dieses „nein“ akzeptierte der Mann aber nicht und versuchte es nach kurzer Zeit wieder. Nachdem er die gleiche Antwort erneut erhalten hat verschwand er zum Ende der Veranstaltung. Aber damit nicht genug, am nächsten Tag postete uns dieser Macker auf unsere Facebook-Seite, wir seien eine opportunistische Gruppe ohne Inhalt, aber zumindest unsere Genossinnen sähen gut aus. So ein ekliges, mackerhaftes Verhalten und eine solche Sexualisierung machen uns wütend und fassungslos.

Aber auch wir als BA haben uns an dem Abend nicht richtig verhalten: Wir haben bei der Veranstaltung nicht darauf geachtet eine Moderation zu haben, wodurch wir schnell die „Kontrolle verloren“ haben, nicht konsequent eingegriffen und uns so den Raum nehmen lassen haben. Das wollen wir in Zukunft ändern!

Wir wünschen uns eine K*schemme, die für alle den Raum bietet, sich zu verschiedenen Themen offen und ohne Angst oder sexistische Übergriffe austauschen und diskutieren zu können. Personen, die das nicht respektieren wollen, werden wir in Zukunft nicht mehr dulden und des Raumes verweisen.

Basisgruppe Antifaschismus [Bremen]