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Fahrraddemonstration\, 10. Mai 2021\, 21.30 Uhr\, Jobcenter Doventor
\nSeit dem 24. April gilt in B remen die Ausgangssperre und ab 22 Uhr herrscht auf Bremens Straßen nun en dlich Ruhe und Ordnung. Unter Androhung von horrenden Geldstrafen und kont rolliert durch Polizeipatrouillen drängen sich die Menschen noch mehr als sonst in ihren Wohnungen zusammen.
\nAm kommenden Montag wollen wir deshalb wieder gemeinsam mit euch gegen die Ausgangssperre und für einen s olidarischen Lockdown auf die Straße gehen. Gerade einmal 7\,4 % der der M obilität entfallen laut Robert-Koch-Institut auf die Zeit zwischen 22 und fünf Uhr. Aerosolforscher*innen warnen dagegen\, dass Ausgangsbeschr änkungen Menschen in die aus infektiologischer Sicht viel gefährlicheren I nnenräume treiben. Wir wollen den populistischen Maßnahmen der Bundesregie rung eine echte\, eine solidarische Alternative entgegensetzen!
\nAu ch dieses Mal wollen wir bewusst nicht durch einen der üblichen „Szene“-St adtteile fahren. Denn der Virus geht uns zwar alle etwas an\, aber betriff t uns nicht alle gleich: Homeoffice\, Vorgarten\, Wohnzimmer\, was für vie le in Schwachhausen\, der vorderen Neustadt oder im „Viertel“ eine Selbstverständlichkeit ist\, ist in anderen Stadtteilen für die meisten machbar. „Social distancing“ und Ausgangssperren sind und ble iben im Kapitalismus eine Klassenfrage. Denn Ansteckungen finden nach wie vor dort statt\, wo viele Menschen aufeinandertreffen: bei der Arbeit\, im überfüllten ÖPNV oder in beengten Wohnverhältnissen. Auch in Bremen lässt sich ein offensichtliches Gefälle an Coronaerkrankungen und dem Risiko\, sich anzustecken zwischen den Stadtteilen beobachten. Völlig egal scheint es zu sein\, dass der Nutzen von Ausgangssperren für den Infektionsschutz mindestens zweifelhaft ist und sie Menschen in engen Wohnungen\, mit wenig Geld\, Rassismuserfahrung und außerhalb klassischer Beziehungsmodelle sch on wieder besonders hart treffen. Dass seit Beginn der Pandemie die verhar mlosend „häusliche“ genannte\, patriarchale Gewalt auf einem Höchststand i st. Denn Ausgangssperren kosten wenig und suggerieren eine Handlungsfähigk eit\, die der Staat gegenüber Pharmakonzernen und ihren Patenten systemati sch vermissen lässt. Wir dagegen müssen am nächsten Morgen auch weiterhin zu Arbeit gehen damit der Laden rund läuft.
\nDa ist es auch nicht v erwunderlich sondern nur konsequent\, was auf einem Spargel- und Beerenhof im Landkreis Diepholz vor ein paar Tagen vorgefallen ist: Knapp 90 von 90 0 Saisonerntehelfer*innen auf dem Hof südlich von Bremen sind an Corona er krankt. Sie dürfen den Hof nun nicht mehr verlassen und müssen\, zusammen mit ihren Kolleg*innen\, weiterarbeiten. Wir fordern die Schließung aller nichtsystemrelevanter Betriebe bei voller Lohnkompensation und einen solid arischen Shutdown!
\nDie Demonstration ist angemeldet\, der Hin- und
Rückweg steht somit unter dem Schutz des Versammlungsgesetzes.
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In Walle ist statistisch gesehen die Wahrscheinlichkeit sich mit Corona zu infizieren fast dreimal so hoch wie in Schwachhausen oder im „Viertel“. Gerade einmal 7\,4 % der der Mobilität entfallen laut Robert-Koch-Institut (RKI) auf die Zeit zwischen 22 und fü nf Uhr. Aerosolforscher*innen warnen im Gegenteil\, dass Ausgangsbes chränkungen Menschen in die aus infektiologischer Sicht viel gefährlichere n Innenräume treiben. Die Menschen die jeden Tag bei der Arbeit oder im ÖP NV eingepfercht werden\, werden dies jetzt in Walle auch nach Feierabend. Deshalb haben wir uns erneut gegen einen der „schicken“ Szenestadtteile wi e Neustadt oder das „Viertel“ entschieden\, deswegen wollen wir morgen dur ch Walle demonstrieren. Und deswegen haben wir uns auch bewusst für eine h offentlich ansprechendere Demonstrationsform entschieden. Das wünschen wir uns morgen auch explizit von der Demo: So richtig und nötig oft Militanz ist\, ob nur symbolisch mit Pyrotechnik u.ä. oder direkt und zielgerichtet \, sie ist ein taktisches Mittel\, kein Selbstzweck. Und dieser Zweck ist morgen nicht gegeben. Auch im inhaltlichen Ausdruck\, in den gerufenen Par olen\, möchten wir uns morgen vor allem gegen die Corona-Politik der Bunde sregierung\, gegen Staat\, Nation\, Kapital und Patriarchat richten. Bring t deshalb gerne beschriftete Schilder\, Leuchtmittel und ähnliches für eur e Fahrräder mit und vergesst natürlich nicht ausreichende Beleuchtung und eure Masken.
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