Die gute Nachricht zuerst: Die Anmeldung für eine Nazi-Demonstration am 30. November in Bremen wurde nun auch offiziell zurückgezogen.

Vor einigen Wochen hatte ein junger Mann aus einem neu entstandenen Milieu junger Nazis eine Demonstration in Bremen angemeldet. Diese Zusammenhänge, die in der Vergangenheit unter anderem durch Proteste gegen CSDs Aufmerksamkeit erregten, planten einen Aufmarsch vom Hauptbahnhof in die Innenstadt. Inhaltlich ging es um rechten Antifeminismus, „unsere[r] Mütter Töchter und Schwestern“ gelte es zu schützen. Zwar blieb die mediale Resonanz auf den Aufruf gering, doch Antifeminismus ist eine verbindende Ideologie, die vom rechten Rand der CDU über die AfD bis hin zu Nazis Konsens findet.

Organisatorisch ist dieses Milieu jedoch (noch?) nicht gefestigt, was sich auch in der Mobilisierung zeigte: Der ursprüngliche Anmelder musste die Demonstration schnell wieder absagen, da diese mit seinen gerichtlich auferlegten Bewährungsauflagen nicht vereinbar war. Sein Nachfolger geriet ebenfalls unter Druck. Zum einen scheiterte am vergangenen Samstag der Versuch eine ähnliche Demonstration in Hannover durchzuführen kläglich, zum anderen zweifelten andere Nazis öffentlich an seiner politischen Gesinnung – offenbar aufgrund seines früheren Wohnorts in einem vorwiegend linken Hamburger Stadtteil. Letztlich zog auch er die Anmeldung schriftlich beim Bremer Ordnungsamt zurück. Ein absurder Verlauf – aber ein guter für uns.

Die Anmeldung der Nazis ist damit vom Tisch, das politische Problem aber nicht. Der Antifeminismus ist eines der zentralen inhaltlichen Bindeglieder des Rechtsrucks. Daran ändert auch die Absage der Nazidemo nichts. Für den 24. November ruft der f_streik zu einem Aktionstag gegen patriarchale Gewalt auf dem Dedesdorfer Platz in Bremen-Walle auf – wir rufen euch zur Teilnahme auf.

Auch für den 30. November gilt es in Bremen wachsam zu bleiben, dass sich trotzdem Nazis zum Bremer Hauptbahnhof verirren ist nicht auszuschließen: #AntifableibtHandarbeit