Um die radikale Linke steht es schlecht. Ob Krieg, Pandemie, Inflation, Klimawandel, Rassismus, Femizide, etc., radikale Linke glänzen zu den meisten dieser Themen entweder durch Abwesenheit, Ratlosigkeit oder arbeiten sich an ihnen, viele bis zum burn out, ohne nennenswerten Erfolg ab.Frustration, Zynismus, Depressionen, der Rückzug „ins Private“ sind verständliche Folgen dessen, führen doch alle bekannten politischen Rezepte scheinbar in Sackgassen. Das wer in eine Sackgasse geraten ist, anhalten und die Route verändern sollte, leuchtet ein. Das es sich dabei manchmal auch lohnt andere, die sich hier auskennen, nach dem Weg zu fragen, wissen alle die sich schon mal verlaufen haben.Wenn selbst das nicht mehr klappt, kann es sich vielleicht aber lohnen nachzugucken wie andere das schon mal versucht haben.

Hans-Jürgen Krahl war so einer, ein unglaublicher Revolutionär und viel zu früh verstorben. 1968 gab es niemanden, der den Versuch einer „historischen angemessenen Vermittlung von Theorie und Praxis“ derart intensiv betrieben hat. In der Auseinandersetzung mit Lenin, Lukács und ihren Fans in den entstehenden K-Gruppen stand er für einen antiautoritären Marxismus wie sonst kaum jemand. „Für Hans-Jürgen Krahl Beiträge zu einem antiautoritären Marxismus“: Für den 28. April 2022 hatten wir in die Galerie K‘ in Bremen zu einer Buchvorstellung eingeladen. Über 50 Personen folgten unserer Einladung. Einen fertigen Fahrplan für die radikale Linke wollten wir euch in unserer Veranstaltungsankündigung nicht versprechen – aber vielleicht eine nützliche Diskussion. In diesem Sinne viel Spaß beim Nachhören.